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Danke

Menschen kommen und gehen, Freunde bleiben. 

 

Früher, als meine Jahre noch nicht zweistellig waren, dachte ich, dass Freundschaften nie endeten.

Und in denen schönen Twenty-something- Alser, wo wir noch Freundschaftsbücher schrieben war ich mir sicher, die Freundschaften hören nie auf. 

Nein, diese sind für immer und auch noch mit 60 werden wir uns in der gleichen Stadt treffen. Wir werden gemeinsam Kinder bekommen und weiterhin Bücher austauschen, weil sich es in diesem Moment immer so angefühlt hat. 

Ja, weil es sich richtig angefühlt hat. 

Die Gedanken an diese Zeit sind so unbekümmert, so wertvoll und so großartig. Die Probleme waren riesig, warum durfte man nicht so lange raus, wie man es wollte? Warum ließen einen nicht die Eltern so lange unterwegs sein? 

Heute weiß ich, sie hatten Angst. Und ich verstehe es. 

Ich verstehe, warum meine Mutter mir damals gesagt hat, dass man Freundschaften wohlwissend wählen sollte, dass manche Menschen nur einen Teil deines Lebens bei dir sind und dann wieder gehen. 

Das sich Menschen ändern, dass man selbst sich ändert und dass dies auch sehr gut ist. 

 

Ich habe immer auf eine Geburtstagskarte in großer Schrift geschrieben: Bleib so wie du bist. 

 

Heute verfluche ich diesen Spruch. Nein, bleib nicht so wie du bist. 

Ich bin heute über jede Freundschaft froh und dankbar. Ich bin heute auch denen dankbar, denen ich wehgetan habe und auch denen, die mir Schmerzen zugefügt haben. Denn nur so wurde ich der Mensch, der ich nun bin. 

Ich habe nie verstanden, bis heute, dass jeder Mensch einen prägt, dass jeder Mensch dafür da ist dein Leben so zu gestalten, wie du es in diesem Moment für richtig hälst. Und jeder Mensch ist eine Lehre, jeder ein Geschenk und eine Pflicht zugleich. 

 

Ich möchte jedem dafür danken, der in meinem Leben war und ist. Ich möchte jeden verzeihen und mich gleichzeitig entschuldigen. Ich war nicht immer fair, nein. Ich habe oft versucht mich aus Diskussionen herauszuwinden. Ich habe oft versucht, die Tatsachen zu meinen Gunsten zu verdrehen. Doch erst heute weiß ich,warum ich dies getan habe. Um mich zu schützen. Um mir ein Bild meines Lebens zu malen, welches aber nicht ich war. 

 

Ich stelle mich heute den Gedanken, den Situationen und lerne aus ihnen. 

Doch auch heute weiß ich, ich will mich nicht streiten. Es gibt gut und böse, klein und laut und groß und leise. 

Es gibt Gegensätze, Situationen im Leben, die einen steuern und wachsen lassen. 

 

Und mit diesen Text will ich jeden danken, der mich so werden lies, wie ich jetzt bin und mein Leben mit dieser Fülle füllt, die ich gerade empfinde. 

 

In großer Dankbarkeit

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