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Der Haken

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Kennt ihr die Stelle, die Folge aus „How i met you mother“? Ich glaube Ted war es, der am Haken einer Frau hing. An einem Haken, der manchmal präsent war, sich meldete und dann wieder verschwand. 

Dann wieder ein Anruf, eine Nachricht und man springt sofort drauf an. 

 

Auch ich bin gerade in solch einer Situation. Auch ich bin gerade ein Fisch im Meer, der am Haken hängt und immer mal wieder die Luft verliert, wenn man mich über die Wasserlinie zieht. 

Genau wie der Fisch kann man nicht alleine loslassen, nein, man braucht jemanden, der einen nimmt und den Verbund zwischen Haken und Seele löst. 

Das muss nicht zwangsläufig ein Angler sein, es kann auch eine Freundin oder das betrunkene ich sein, welches endlich die Nummer löscht UND blockiert, damit auch keine weiteren Nachrichten durchkommen. 

 

Ich weiß nicht, was er an sich hatte. War es sein Geruch? Seine Stimme?

War es, dass er mein Gesicht beim Küssen zwischen seine Hände nahm? 

 

Egal was, ich ärgere mich jedesmal, wenn ich auf das Handy schaue, eine Nachricht lese und nicht weiß, wieviel Zeit man vergehen lassen muss bis zur Antwort. 

Bis zur Antwort, auf die keine Reaktion kommt. Man weiß es, innerlich. Das Bauchgefühl ist da und doch, man schreibt zurück. So cool und locker wie es geht. 

 

Aber auch ich habe schon einmal geangelt und den Fisch nicht befreit. Auch ich habe schon einem Mensch im Ozean ohne genaue Richtung schwimmen lassen. Habe die Angel mit Fang einfach stehenlassen am Meer und bin nach Hause gegangen und habe mich am nächsten Morgen wieder gemeldet. 

 

Ich bin mir bewusst, was das auslösen kann und entschuldige mich jetzt dafür. 

Es ist nicht fair, nicht ehrlich. 

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