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Die Reise

Und nun sitze ich hier. Es müssten ca noch vier Minuten sein, dann hast du dich angekündigt. 

Dann sehe ich dich wieder, nach ca. vier Wochen. 

 

Wir haben uns nur selten gehört, an sich aber fast jeden Tag. Zumindest eine Nachricht kam. 

Und irgendwie habe ich oft an dich gedacht. 

Du hast mir gezeigt, wie man sich fühlt, wenn man an sich glaubt. 

Du hast mir eine leichte Welt gezeigt oder vielleicht wollte ich genau diese auch einfach in dir sehen. 

Du hast was in mir geweckt, etwas positives und was sensibles. Etwas, was ich von mir noch nicht kenne. Was sich, und das muss ich zugeben, ziemlich gut anfühlt. 

 

Ich fühle mich gerade ein wenig wie 14, nur mit den Wissen, wie weh es tun kann, wenn man verletzt wird. 

Das ist doch das Schöne an der ersten Liebe, man weiß nicht, wie es endet, wie es dann wehtun kann. 

Dann ist man unbeschwert, sich der Gefühle im Gegensatz nicht bewusst und genießt jeden Moment. 

 

Aber ich schweife ab, merke es, als ich unten eine Autotür klappen hörte. Und schon wieder, vielleicht ist es jetzt der Kofferraum? 

Oder auch nur der Nachbar, der schlägt auch immer so seine Türen zu. 

 

Ich gehe nicht zum Fenster, ich weiß nicht genau, ob ich dich sehen will von oben. Nein, ich will einfach gleich die Tür aufmachen wenn es klingelt. Bis dahin bleibe ich hier sitzen, vor meinem Rotwein und überlege, was kommen kann, was jetzt passieren wird. 

Vielleicht wird es auch ganz komisch, vielleicht sind wir gar nicht mehr so wie noch vor vier Wochen. 

Damals habe ich dich abgeholt, auf der Autobahn aufgesammelt. 

 

Und nun kommst du zu mir, mit deinem Auto. 

Hast die kommenden 4 Tage durchgeplant, nimmst mich einfach mit. 

Ich muss nicht assistieren, nichts planen. Ich habe von den kommenden vier Tagen keine Idee was passieren kann. 

Macht es mir Angst? Nein. Bin ich neugierig? Absolut. 

 

Einfach so ins Auto gesetzt zu werden und nicht zu wissen wohin. 

 

Und da ist sie, die erwartete Klingel. 

Letzter Blick in den Spiegel, die Woche zeichnet sich in meinem Gesicht ab. Ich bin müde aber gleichzeitig so aufgeregt. 

 

Und nun stehst du da, unter meiner Dusche und ich habe noch Zeit die letzten Zeilen zu schreiben, bevor wir ins Bett gehen. Du bist auch müde meinst du und wieder passen unsere Stimmungen gut zusammen. Denn auch ich wünsche mir heute nicht mehr, als in deinen Armen einzuschlafen, ohne Wecker, ohne „Aufstehen-müssen“. 

 

„Auf die Reise“ denke ich und trinke einen Schluck aus meinem Glas Rotwein. 

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