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Preis-Leistung

Da saßen sie. Die günstigen Damen am Tresen eines sehr merkwürdigen Etablissements. 

Der Mumm kostetet 40 Euro die Flasche, fast so teuer wie der Blow- Job der jungen Rumänen direkt neben mir. 

 

Ein Freund nahm mich mit dorthin, ich wollte mal sehen, wie ein Bordell von innen aussieht. Wie die Typen dort sind und ob es wirklich so dreckig wirkt, wie man sagt. 

 

Und ja, es erfüllte alle Klischees. Eine dicke Puffmami saß hinter dem kleinen Tresen und schank unglaublich billigen Fussel für wahnsinnig viel Geld aus. 

Die Mädchen waren sehr unterschiedlich. Eine voll auf Speed- schätze ich, Koks wäre zu teuer. Eine am Tresen, ihr fehlten zwei Frontzähne und ihre Figur war alles andere als ansprechend. 

Eine sehr hübsch, sie wusste es auch und hasste mich, als ich hinein kam. 

Dann noch eine, die nur auf dem Zimmern war. Allein in der Zeit, in der ich dort verweilte, waren es 4 Typen. Meist nicht länger als 20 Minuten. 

Die Jungs wirkten jung, ängstlich und nerdig. Sie traten immer in Gruppen auf- allein war ihnen dies wahrscheinlich zu abenteuerlich. Alle sehr jung, unerfahren. Anscheinend nicht in der Lage „richtige“ Frauen anzusprechen. 

Traurig, auf beiden Seiten- dachte ich. 

 

Und ich beobachtete das Ganze aus einer Perspektive, in der ich sehr beschützt war. 

Meine Begleitung hatte mir berichtet, er war dort schon öfter. Wohl nur was trinken- na klar. Ich bin blond, aber nicht blöd. Bestimmt nicht. 

War mir aber auch egal, ich wollte nichts von ihm. 

Und in diesem Moment fühlte ich mich auch etwas wie ein Escort. 

 

Er fragte mich ein paar Tage vorher, ob ich für eine Nacht mitkommen will. Einfach mal raus an die See. Gern dachte ich mir. Abgeholt in einem Auto mit schönem AMG-Motor, Hotelzimmer gebucht und das Dinner schon organisiert. Mein Geld konnte ich auf dem Hotelzimmer lassen, ich musste den ganzen Abend nichts bezahlen. 

Wir hatten schon vorher drüber gesprochen, er erzählte mir von dieser „Absteige“ und ich war damit fein, dort mit hinzugehen- why not. 

 

Ich dachte im Nachhinein viel darüber nach, über die Mädchen, über ihre Träume und Fantasien. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand dies freiwillig macht. Sich die Typen nicht aussuchen zu können, mehrere in einer Nacht zu haben, von hinten, von vorn, von oben. 

In der Nacht zu leben, mir günstigem Make- up und billigem Parfum. 

Nicht eine hatte sich nach einem kurzem Aufenthalt auf einem Zimmer umgezogen. Wenn sie duschen waren, dann muss dies zeitlich gesehen rückwärts passiert sein, denn vom Ablauf und der Schnelligkeit her konnte dies nicht geschehen sein. 

 

Und so gingen sie, lagen sie, flirteten sie, weinten sie und tranken Sie- Nacht für Nacht, Mann um Mann. 

 

Alles wirkte lustig, leicht. 

Doch genau das kann es nicht gewesen sein. Tausend zerstörte Existenzen in alten, verlebten Betten. 

 

Und auch ich wurde gefragt, wieviel ich den kostetet. Meine Begleitung antwortete nur: dies kannst du dir nicht leisten. Und damit hatte er auch recht. 

Hatte er? 

 

Denn auch ich war an diesem Abend käuflich, habe meiner Begleitung ein gutes Gefühl gegeben. 

 

Ist jeder gegen Geld zu haben? 

 

Fragt sich nur für welchem Preis!

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